Sitzung: 24.01.2019 Gemeinderat Diespeck
Beschluss: Beschluss Nr.
Abstimmung: Ja: 17, Nein: 0, Anwesend: 17
Der Gemeinderat Diespeck hat in der Sitzung vom 26.07. einstimmig die Ersatzbeschaffung des Kommunalfahrzeuges „Reform“ entschieden. Die Verwaltung wurde beauftragt, nach einem entsprechendes Ersatzfahrzeug Ausschau zu halten. Dies wurde in enger Abstimmung mit dem Bauhof Diespeck durchgeführt. Hierzu wurden…
… die Kommunalmesse in Nürnberg besucht,
…Gespräche mit umliegenden Bauhöfen geführt,
…der Bauhof in Fürth besucht, um die Bandbreite an Fahrzeugen zu überblicken,
…mit in Frage kommenden Herstellern jeweils Vorführtage vereinbart.
Ein wesentliches Kriterium war, dass ein Kommunalfahrzeug ausgesucht werden soll, dass auf Grundlage eines Serienfahrzeuges gebaut wird. Nach den Erfahrungen mit dem „Reform“, als speziellem Kommunalfahrzeug, soll so künftig sichergestellt werden, dass Reparaturen einfach und vor Ort durchgeführt werden können. Die Gespräche mit Bauhofkollegen in Fürth, der Messebesuch und auch eine zusätzliche Marktrecherche über das Internet hat ergeben, dass der Markt für ein derartiges Fahrzeug gar nicht so groß ist. Spezielle Kommunalfahrzeuge in Kleinserie gibt es viele – aber ein solches wollen wir bekanntlich nicht. Außerdem war unerlässlich für uns, dass das Fahrzeug einen Allradantrieb hat. Dies ist mit Blick auf den Winterdienst unerlässlich. Insgesamt wurden durch Bauhof und Bürgermeister folgende Kriterien, nebst Gewichtung, definiert. Das Gewichtungsspektrum umfasste dabei folgende Werte: 1 (hohe Bedeutung), 2 (mittlere Bedeutung), 3 (niedrige Bedeutung).
Kriterien: Gewichtung:
Ggf. niedriges Gesamtgewicht 3
Krananbau möglich 1
Kompakte Größe 2
Wendigkeit, Wendekreis klein 2
Vielseitigkeit 1
Zwei- oder Dreisitzer möglich 1
Allradantrieb 1
Standardfahrzeugaufbau 1
Anbaukompatibilität der bestehenden Anbauteile 1
Anhängekupplung montierbar 1
Niedrige Ladehöhe 2
Hohe Ladekapazität 3
Großer Fahrerkreis 2
Anschaffungspreis 2
Übersicht für den Fahrer 2
Fahrkomfort 3
Leistung in PS 2
Druckluftanlage vorhanden 1
Schleuderketten bestellbar 1
Mit Blick auf die aufgestellten Kriterien wurden von uns folgende Fahrzeuge in die Auswahl genommen:
Alle Fahrzeuge wurden vom Bauhof angefordert und getestet. Der Fuso Canter in Fürth, der Unimog und der MAN jeweils im Diespecker Bauhof. Darauf aufbauend konnten die Bauhofmitarbeiter einen Bewertungsbogen ausfüllen und Schulnoten von 1-6 für die oben aufgeführten Kriterien geben. Multipliziert mit der Gewichtung ergab sich so für alle drei Fahrzeuge ein Gesamtwert. Je niedriger der Wert, desto besser. Diese Methodik brauchte folgendes Ergebnis (ohne Hartmut):
Der Unimog U 218:
Der Fuso Canter
4WD:
Der MAN TGM 13.290
4x4:
Anschaffungspreise
und einige Zusatzinformationen:
Unimog U 218
169.305 € Anschaffungspreis ohne Kran
Bestehender Kran nicht installierbar
Mit neuem Kran kaum noch Ladekapazität vorhanden
47.200 € Palfinger Ladekran
216.505 € GESAMTPREIS
Fuso Canter 4WD:
84.407 € Anschaffungspreis ohne Kran
53.139 € Hydraulische Umrüstung des Fahrzeuges und Anbau des alten Krans
(dadurch verliert der Reform aber einen wichtigen Wertbestandteil im Verkauf)
Verarbeitung wirkt billig. Zudem ist das Fahrzeug sehr lang!
137.546 € GESAMTPREIS
MAN TGM 13.290 4x4:
148.350 € Anschaffungspreis ohne Kran, mit neuem, besserem Schneepflug (erforderlich)
47.200 € Palfinger Ladekran
Das
Fahrzeug war erstaunlich wendig, was sehr überzeugt hat. Wir bräuchten,
aufgrund der Breite, allerdings ein neues Räumschild. Außerdem müssten wir den
Winterdienst etwas umstrukturieren. Vorteil: Mit dem MAN können große Straßen
schneller geräumt werden. Nachteil: Manche kleine Straße wird schwerer zu
räumen sein. Da müssten wir dann verstärkt auf die John Deere etc. gehen.
Mit dem
MAN hätten wir aber einen richtig vernünftigen Klein-LKW, wodurch auch mehr
Arbeiten als vorher durchgeführt werden können.
195.000 € GESAMTPREIS
Anschaffung als Vorführfahrzeug denkbar. Preisreduktion ca. 10.000 €.
Wartung und
Versicherungen:
Sowohl für den Unimog als auch für den Fuso wird die Wartung in der Mercedes Benz-Niederlassung in Nürnberg durchgeführt. Die Wartung für den MAN könnte in Neustadt/Aisch bei Köstner Nutzfahrzeuge stattfinden.
Der Unimog und der Fuso Canter sind in der Versicherung mit 1.584,17 € Jahresprämie gleich. Der MAN kostet 3.062,07 € Jahresprämie, dies ist aber vor allem der wesentlich stärkeren Leistung von 83 bzw. 84 KW geschuldet (FUSO-Canter 129 KW, Unimog 130 KW, MAN 213 KW).
Nach Rücksprache mit den Anbietern lässt sich eine seriöse Aussage über den Kraftstoffverbrauch nicht machen, da dieser von der jeweiligen Beanspruchung der Arbeitsmaschine abhängig ist. Also Schneeräumen und starke Belastung verbrauchen mehr Kraftstoff als einfache Fahrten zu Einsatzorten.
Herr Markus Helmreich erklärt für die CSU-Fraktion, dass man sich für das Fahrzeug MAN ausspreche und es wichtig war, dass man das Gespräch mit den Betroffenen gesucht habe.
Herr Dr. Carolus Schenke erklärt, dass aus Sicht der Fraktion des Bürgerforums vieles für das Fahrzeug MAN spreche. Eine offene Frage sei für ihn noch die Führerscheinproblematik. Hierauf erklärt der Bürgermeister, dass dies lösbar wäre und man ähnlich wie bei der Feuerwehr ein jährliches Budget vorsehen würde. Eine ganze Reihe der Mitarbeiter könnte das Fahrzeug jetzt ohnehin schon fahren.
Herr Georg Grimm spricht sich für SPD-Fraktion ebenfalls für die Anschaffung des MAN-Fahrzeuges aus, allerdings wäre für ihn die Schadstoffklasse 6 wichtig.
In der weiteren Aussprache wird noch die Räumbreite des Schneeschildes thematisiert (da muss halt in den schmalen Gassen, das Fahrzeug vom Sportzentrum eingesetzt werden).Ferner sei zu bedenken dass zweidrittel der Zeit des Jahres das Fahrzeug nicht im Winterdienst und somit wegen seiner Ladefläche für andere Arbeiten gebraucht werde.
Bürgermeister Dr. Christian von Dobschütz möchte noch versuchen ein Vorführfahrzeug zu bekommen, ferner wird das alte Fahrzeug abgegeben.
Der Gemeinderat
Diespeck spricht sich für die Beschaffung des MAN-Fahrzeuges, Kaufpreis
195.000,-- € wie angeboten, aus.