TOP Ö 3: Gemeindliche Friedhofsentwicklung - Unternehmen "Weiher" in der Sitzung

Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Abstimmung: Anwesend: 14

 

Bürgermeister Dr. Christian von Dobschütz führt in der Sitzungseinladung aus, das die Überlegungen zur gemeindlichen Friedhofsentwicklung weit fortgeschritten sind. In Diespeck ist die Ausgestaltungsrichtung relativ klar und wurde auch schon in verschiedenen Runden eingehend beraten. In Stübach tagt ein Arbeitskreis, erhofft sich aber noch Impulse durch einen Friedhofsplaner. Zur Sitzung wird die Firma Weiher anwesend sein und uns nochmals beraten bzw. für Fragen zur Verfügung zu stehen. Es zeigt sich, dass eine intensive Befassung mit dem Thema zu neuen Detailfragen führt. Um hier nun ein gutes Stück voranzukommen, wäre der Vorschlag folgender:

 

  1. Beauftragung eines Strategietages mit großer Öffentlichkeitsbeteiligung, um eine breite und zugleich fundierte (mit Gemeinderäten, Kirchenvorständen, Bestattern, Gärtnern, dem Bauhof und der Bürgerschaft) Zielrichtung für beide Friedhöfe zu gewinnen.

 

  1. Beauftragung eines Friedhofplaners für ein Konzept für Stübach.

 

  1. Im Herbst: Bodenarbeiten im Diespecker Friedhof

 

  1. Aufbauend auf 1. und 2.

 

- Produktauswahl und Bestellung von Stelen und Erdgräbern

            - Anpassung der Satzung und der Gebührenkalkulation

 

Der Bürgermeister begrüßt dazu Herrn Christoph Heuser, Friedhofsexperte der Weiher GmbH aus Freiburg.

Unter dem Stichwort Friedhof 2050 führt dieser aus:

-       Starke Nachfrage nach pflegefreien naturnahen Bestattungsmöglichkeiten insbesondere in Form von Urnenbestattungen.

-       Dadurch immer mehr frei werdende Stellen an bestehenden Friedhöfen deren Pflege sehr aufwendig und kostenintensiv ist.

-       Eine „ganzheitliche Friedhofsentwicklung“ setzt voraus, neue Wege zu gehen agieren anstatt reagieren.

-       Bei 32.000 Friedhöfen in Deutschland werden nur durch bestehende Systeme (Satzungen, Ordnungen usw.) 55 % Kostendeckung erreicht.

-       Hinzu kommen neue Entwicklungen, da wohl irgendwann der „Friedhofszwang“, der ohnehin nur noch in Deutschland, Österreich und Teilen Italiens (Südtirol) vorhanden ist, fallen wird.

-       Dies sind Themen eines Strategie-Work-Shops, der sich mit neuen Bestattungskulturen, oder wie sich die Friedhöfe entwickeln müssen oder dürfen, einbezieht. Im ersten Schritt werden vier Dimensionen betrachtet: Boden, Zeitfaktor, Digitalisierung – Entwicklung in 10 -20 Jahren, Gebühren und Satzung. In einem zweiten Schritt sollen dann interessierte Bürgerinnen und Bürger, sowie alle weiteren Beteiligten einbezogen werden.

-       Planvolles agieren mit dem Ziel möglichst alle Player mitzunehmen könnte dann der nächste Schritt mit weiteren Fragen wie Urnenwürfel, Sitzgruppen und Ablegemöglichkeiten sein.

-       In der Nähe ist die Gemeinde Lehrberg (Kreis Ansbach) bereits diesen Weg gegangen. Die Kosten für den Strategietag liegen bei ca. 7.500,-- €.

-       In einem zweiten Schritt stellt Herr Heuser Urnenwürfel und deren Funktionalität von Weiher, deren Umsetzung in Diespeck ja bereits angedacht ist, vor.

 

Herr Markus Helmreich fragt nach, ob ein Strategietag Sinn mache und zwingend notwendig sei. Herr Christoph Heuser entgegnet, dass eine ganzheitliche Betrachtung insbesondere bei Unklarheiten Sinn mache und vor Fehlentscheidungen schützen könne.

Für Bürgermeister Dr. Christian von Dobschütz ist ein wichtiger Parameter zunächst die Belegungssituation in Diespeck und Stübach anzusehen, hiervon ausgehend sei aber schon wichtig zu wissen ob man für die weitere Entwicklung Pläne habe. Gerne könne man vor einer weiteren Entscheidung diese Ergebnisse zunächst noch abwarten.

Frau Anne Billernstein könnte sich auch vorstellen die Bestatter und Nachbargemeinden wegen Satzungsfragen einzubeziehen. Hierzu erklärt Herr Heuser, dass in vielen Gemeinden wo bisher „Weiher“ bisher tätig war, im Rahmen des gesetzlich möglichen einfache Satzungen und Regelungen sehr zielführend waren.

Zusammenfassend einigt der Gemeinderat sich darauf, dass zunächst die „Ist-Analyse“ der Verwaltung abgewartet werden solle, bevor über neue Schritte entschieden wird.