TOP Ö 8: Einführung eines Baumkatasters für die Gemeinde Diespeck

Beschluss: Beschluss Nr.

Abstimmung: Ja: 12, Nein: 2, Anwesend: 14

Definition:

 

Ein Baumkataster ist ein Verzeichnis, in dem (Stadt-/Straßen- oder Park-) Bäume EDV-gestützt verwaltet werden. Dies geschieht physisch durch eine Baumnummer, die am Baum angebracht wird. Eingemessen werden können die Bäume zudem durch unser neues GPS-Gerät.

 

Warum ein Baumkataster?

 

Durch Umwelteinflüsse werden gemeindliche Bäume im öffentlichen Raum stark beansprucht. Hinzukommt freilich der natürliche Lebenszyklus. Dadurch können sie, zum Beispiel durch abbrechende Äste oder durch ihr umstürzen, zur Gefahr werden. Um die Verkehrssicherheit von Bäumen aufrechtzuhalten und Schäden durch Bäume an Personen oder Sachen zu verhindern, sind regelmäßige Kontrollen notwendig. Baumeigentümer sind verpflichtet, die Verkehrssicherheit ihrer Bäume zu gewährleisten. Dies gilt insbesondere für Bäume im öffentlichen Raum.

 

Im Rahmen der kommunalen Allianz wurde diese Thematik eingehend diskutiert. Neustadt/Aisch hat bereits ein entsprechendes Kataster. Die Gemeinden Dietersheim und Ipsheim machen sich gerade auf dem Weg zu einer solchen. Um Synergie-Effekte zu generieren, hat man vereinbart, sich zusammen zu tun, um in Verhandlungen mit „Baumexperten“ einen günstigeren Preis zu erzielen.

 

So sieht ein Baumkataster in einfacher Ausführung aus:

 

  • Excel-basiert
  • Kennzeichnung der Bäume mit einer Nummer
  • Zugehörige Anlage („Ist Teil von Grünflächenanlage nn“)
  • Lagegenauer Standort (Koordinaten der Bäume)
  • Gattung/Baumart
  • Pflanzjahr/Alter (wenn bekannt)
  • Foto des Baumes (oft)
  • Risikoeinschätzung im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht
  • Zuständigkeit, „Eigentümer“ (Kommune, Landkreis, Privat usw.)
  • Datum der letzten Kontrolle
  • Datum bzw. Monat/Jahr der nächsten Kontrolle oder Kontrollintervall
  • Dokument- und Fotohinweise

 

So würden wir vorgehen, um ein Baumkataster zu erstellen und zu führen:

 

  1. Erforderliche Grunderfassung durch Baumpflege Rummel, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Bauhof > Excel-Tabelle mit Grunddaten als Ergebnis (einfache Variante)
  2. Festlegung der Kontroll- und ggf. der Pflegeintervalle je Baum
  3. Fallweise Entscheidung je Baum, in welchem Umfang und wer die ggf. erforderlichen Arbeiten vornimmt

 

Ablaufschema der Führung des Baumkatasters:

 

 

Kostenbetrachtung:

 

Erstaufnahme, interkommunal verhandelt:               

 

5 € je Baum zzgl. ca. 100 € für 200 Baumnummer-Plättchen

 

Folgekosten

 

Regelkontrolle

 

4,5 € je Baum

 

Sichtkontrolle von Beständen

 

45 € / h

 

Baumpflege, sollte dies nicht der Bauhof machen können

 

Je nach Maschineneinsatz und Kletteraufwand

 

45 € - 70 € / h

Bürgermeister Dr. von Dobschütz berichtet dass im Rahmen der Kommunalen Allianz, Neustadt hat dieses Kataster schon länger, eine günstige aber unverzichtbare Ersterstellung durch Herrn Christoph Rummel erstellt werden kann.

In der folgenden Diskussion ist von überbordener Bürokratie die Rede, andererseits wird auch die haftungsrechtliche Seite die bis ins Strafrecht führen kann, gesehen. Auch sollte geprüft werden, inwieweit nicht Fachleute auf ehrenamtlicher Basis von der Gemeinde gewonnen werden könnten.

Hierüber herrscht aber große Einigkeit, dass dies allenfalls für die Fortführung und nicht für die erstmalige Erfassung gelten kann. 

 

 

 


Der Gemeinderat Diespeck stimmt der skizzierten, pragmatischen Herangehensweise zur Erstellung eines Baumkatasters in der Gemeinde Diespeck zu und beauftragt Christoph Rummel, Forstservice & Baumpflege, mit der Grunderfassung. Ferner wird Bürgermeister von Dobschütz ermächtigt, künftige Pflegemaßnahmen (zusammen mit dem Bauhof oder einem externen ehrenamtlichen Fachleuten aus der Gemeinde) festzulegen. Bei Maßnahmen, die einen externen Pflegekostenaufwand von mehr als 5.000 € verursachen würden, entscheidet der Gemeinderat (z.B. bei einer aufwendigen „Durchforstung“ eines ganzen Straßenzuges).