TOP Ö 8: Straßenbeleuchtung: Einrichtung einer Pilotstraße zur Erprobung intelligenter Ausleuchtung

Beschluss: Zurückgestellt

1. Bürgermeister Dr. Christian von Dobschütz erläutert ausführlich  zum Thema „intelligente Straßenbeleuchtung“ . Beleuchtungskörper haben eine Lebenszeit von Jahrzehnten. Der Gemeinderat hat sich selbst die richtige Auflage gegeben, bei größeren Erdarbeiten alte Lampenkörper auszutauschen und durch neue, zukunftsgerichtete Anlage zu ersetzen. Wichtig ist dabei, auf eine zukunftsfähige Ausstattung zu achten. Wie gesagt: Die Lebensdauer von Lampen ist sehr lange. So stehen die „Pilzköpfe“ etwa seit den 1970er Jahren. Als Megatrend dieser Zeit ist die Digitalisierung zu nennen. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, sollten demnach Leuchten genutzt werden, die nicht nur für die heutigen Technologien konzipiert sind. Deshalb ist ernsthaft in Erwägung zu ziehen, in eine „System-ready-Architektur“ zu investieren und beim Austauschvorgang stets etwas mehr Mittel bereitszustellen. Wichtig ist vor allem das Vorhandensein standardisierte „Zhaga SR-Buchsen“. Durch diese ist sichergestellt, dass technische Innovationen künftig problemlos nachgerüstet werden können.

 

 

Ein Blick in die Zukunft – und was mit den Leuchten heute schon funktioniert:

 

  • Ganz individuelle Dimmprofile (z.B. der Heimweg vom Sportzentrum ist beleuchtet)
  • „Bewegungsmelder“
  • Statusinformationen zu jeder Leuchte und Energieverbräuche auf einen Blick
  • Messungen, etwa zum Verkehrsaufkommen oder der Luftqualität

 

Intelligente Leuchten werden künftig mehr sein als nur „Lichtspender“.

 

Für die Straße „Am Sensenhammer“ soll ein kleiner „Pilot“ gestartet und auch bereits einige Funktionen genutzt werden. Hierzu gab es ein sehr zielführendes Abstimmungsgespräch mit der N-Ergie sowie dem 1. und 3. Bürgermeister am 06.08.2020 in den Räumen des Rathauses.

 

Der Pilot soll aufzeigen, wie sich digitale Anwendungen im Praxistest schlagen, was sinnvoll ist (und was noch nicht), wie sich die Energieverbräuche darstellen und wie die Bevölkerung auf die smarten Leuchten reagieren.

 

 

1. Bürgermeister Dr. Christian von Dobschütz führt weitere Erläuterungen zu den Kosten auf:

 

Angebot 1: Leuchten ohne Schnittstelle, ohne Sensor à 6 Leuchten

19.143,38 Euro brutto

 

Angebot 2: Leuchten mit einer Schnittstelle, inklusive ein Sensor à 6 Leuchten

24.449,59 Euro brutto

 

Angebot 3: Leuchten mit zwei Schnittstellen, inklusive zwei Sensoren à 6 Leuchten

27.421,02 Euro brutto

 

 

1. Bürgermeister Dr. Christian von Dobschütz empfiehlt eine zukunftsgerichtete Lösung mit Blick auf die lange Lebensdauer solcher Lampen.

 

Es kann sein, dass die Gemeinde über das Programm „Smart Cities“ gefördert wird. Daher wird eine Auftragsvergabe erst nach sicherer Zu- oder Absage erfolgen.

 

3. Bürgermeister Georg Grimm führt aus, dass man derzeit allgemein versucht, einen neuen einheitlichen Standart im Bereich der Straßenbeleuchtung zu finden. Bis dato kann nicht gesagt werden, ob eine Straßenlampe mit einem Sensor oder sogar zwei Sensoren sinnvoller wären.

 

2. Bürgermeister Roland Schmidt berichtet, dass sich das Bürgerforum intensiv mit dem Thema beschäftigt hat und dass man nach genauer Berechnung dazugekommen ist, dass die „normalen Lampen“ als wirtschaftlichste Alternative zu sehen sind. Leuchten mit Schnittstellen und Sensoren werden sich aufgrund ihrer Kosten nicht amortisieren.

 

Natürlich hätten die Leuchten mit Sensoren durchaus auch Ihre Vorteile, siehe Lichtverschmutzung sowie weitere intelligente Techniknutzung. Die Leuchten mit zwei Schnittstellen und Sensoren wären aus Sicht der Bürgerforum Fraktion eher überflüssig. Über Lampen mit einem Sensor könnte man natürlich diskutieren. Grundsätzlich wäre trotzdem die Frage zu klären, ob nicht „normale“ Leuchten im Bereich „Am Sensenhammer“ ausreichend wären. Ferner sollte man hinsichtlich eines besseren Angebotes mit der N-Ergie entsprechend nachverhandeln, da es sich hier ebenfalls um ein Piloten der N-Ergie handelt.

 

1. Bürgermeister Christian von Dobschütz bedankt sich bei 2. Bürgermeister Roland Schmidt für seine Ausführungen und Anregungen. Die Umrüstung wird ein spannendes, aber auch zukunftsorientiertes Projekt, das von Anfang an durchdacht werden sollte. Mit der Einführung von Leuchten mit Schnittstellen und Sensoren, wäre die Gemeinde Diespeck im Landkreis Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim Vorreiter. Er führt ferner aus, dass es bei dem Piloten um die Erprobung von Zukunftskonzepten geht. Dabei steht nicht die Wirtschaftlichkeit an erster Stelle, sondern die Nutzbarkeit und das Testen künftig sinnvoller Lösungen. 

 

Mit einer Festlegung auf „Standartlampen“, wie damals bei der Ortsdurchfahrt in Stübach, würde man sich gegebenenfalls den wichtigen Nutzen für die Zukunft nehmen.

 

2. Bürgermeister Roland Schmidt erwidert, dass auch die Standartleuchten die Normen erfüllen und stellt in Frage, ob in der heutigen Sitzung zwingend eine Entscheidung getroffen werden müsste. Ferner ist bis dato fraglich, ob man einen Zuschuss bekommen wird.

 

1. Bürgermeister Dr. Christian von Dobschütz entgegnet, dass die Standardleuchten „dumm“ sind, also die Normen zum Anschluss intelligenter Module nicht beinhalten würden. Außerdem solle eine Entscheidung zeitnah, um alle künftigen Aspekte ausreichend erörtern zu können.  . Hinsichtlich der Förderung müsste man die Rückmeldung zum Programm „Smart Cities“ abwarten.

 

Herr Florian Goßler erläutert, dass die aufgeführten Kosten im Rahmen sind und man bereit sein sollte, hier als Vorreiter (in Sachen Technik etc.) vorzugehen. Dies würde zum Image der modernen Familiengemeinde gut passen. Die CSU-Fraktion spricht sich demnach für die Erprobung aus.   

 

3. Bürgermeister Georg Grimm verweist  auf die Erläuterungen von 2. Bürgermeister Roland Schmidt, dass sich die Kosten für Angebot 2 und Angebot 3 nicht amortisieren werden und somit daher auch nicht wirtschaftlich wären. Natürlich wäre jedoch eine Schnittstelle in Hinsicht auf Verkehrszählungen, Messungen etc. im Allgemeinen gegebenenfalls sinnvoll. Fraglich ist im vorliegenden Fall, ob dies beim Straßenzug „Am Sensenhammer“ zwingend erforderlich ist. Hier würde die Umrüstung der Bamberger Straße durchaus mehr Sinn ergeben. Auch die Frage der Förderung wäre bis dato nicht abschließend geklärt, sodass man eine Entscheidung vertagen sollte.

 

1. Bürgermeister Dr. Christian von Dobschütz erläutert, dass man aus seiner Sicht für einen Test zunächst eher einen kleineren Straßenzug umrüsten sollte. Eine Erprobung in der Bamberger Straße hält er für ungeeignet. Hierfür würde sich   tatsächlich der Straßenzug „Am Sensenhammer“, mit insgesamt 6 Leuchten, anbieten.

 

Herr Helmut Roch regt an, dass man auch nochmals mit der N-Ergie hinsichtlich des Angebotes verhandeln sollte. Bei einem modifizierten Angebot bestünde wahrscheinlich doch grundsätzlich Einverständnis.

 

3. Bürgermeister Georg Grimm regt an, dass es auch wichtig wäre unsere Mitarbeiter des Bauhofes hinsichtlich des Leuchtmittel Tausches zu Schulen, sodass bei Leuchtmitteldefekt ein schneller Austausch gewährleistet ist.

 

1. Bürgermeister Dr. Christian von Dobschütz hält abschließend fest, dass man nochmals in Verhandlung mit der N-Ergie gehen wird. Eine Entscheidung hinsichtlich des weiteren Vorgehen soll dann in der nächsten Sitzung des Gemeinderates am Donnerstag, den 29. Oktober 2020 erfolgen.