TOP Ö 10: Ladeinfrastruktur für E-Mobilität am Sport- und Gemeindezentrum – jährliche Reflektion

Beschluss: Beschluss Nr.

Abstimmung: Ja: 17, Nein: 0, Anwesend: 17

Der Gemeinderat hat sich die Regel gegeben, jährlich mit der Frage zu beschäftigen, ob Ladesäulen für E-Mobilität am Sport- und Gemeindezentrum errichtet werden sollen. Dies steht nun wieder an.

 

Diskussionsgrundlagen:

 

Förderung:

 

Es gibt sowohl ein aktuell laufendes Förderprogramm des Bundes für „Ladeinfrastruktur vor Ort“ (veröffentlicht am 24.03.2021) als auch den voraussichtlichen Aufruf auf Förderung des Freistaates Bayern. In der Regel erfolgen zwei Aufrufe pro Jahr. Der nächste Aufruf ist für Juni/Juli 2021 geplant. Kurzum: Mit Fördermitteln ist zu rechnen.

 

Technologie:

 

Denkbar wäre auch, anstelle klassischer Ladesäulen, auf ein Konzept von ME Energy zu setzen. Dieses sieht laden komplett stromnetzunabhängig mit 210 kW vor. Diese Technologie ermöglicht die Umwandlung von reinem BIO-Kraftstoff in elektrische Energie (Umweltaspekt).

 

Tatsächlich interessant: Die mobile Station passt auf jeden Parkplatz, kann jederzeit flexibel umgestellt werden und steht nach dem Abstellen sofort zur Verfügung. Die verbaute Technologie ermöglicht das Aufladen von 300 km in 15 min.

 

Zulassungszahlen:

 

30.101 Neuzulassungen entfielen im März 2021 auf rein elektrisch angetriebene Pkw. Bei einer Neuzulassungszahl von insgesamt 292.349 Pkw erreichen die Elekroautos entsprechend einen Marktanteil von mittlerweile über zehn Prozent. Im Vergleich zum März 2020 bedeutet diese Zahl einen Zuwachs von 191,4 Prozent. Dies ist allerdings in Relation zu sehen – ein Jahr zuvor wurden die ersten Corona-Maßnahmen getroffen und die Zulassungszahlen gingen in den Keller, inzwischen haben sich Kunden und Händler auf die neue Situation eingespielt. Im Frühjahr dieses Jahres wird, so die Ansicht von Experten, der prozentuale Zuwachs noch sehr viel höher ausfallen.

 

Ladeinfrastruktur ist Grundvoraussetzung für die Mobilitätswende

 

Die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladesäulen ist auch ein Kriterium bei der Entscheidung für oder gegen ein Elektroauto. Allein im Jahr 2020 kamen insgesamt über 3.000 neue Ladepunkte hinzu, den Autofahrern standen im Dezember über 16.800 Ladesäulen zur Verfügung. Das Bundesland mit den meisten Ladesäulen war im Jahr 2020 Bayern.

 

 

Bürgermeister von Dobschütz eröffnet die Diskussion mit der Feststellung, dass es schwierig sei, den „richtigen Weg“ zu finden. Es solle nicht nur eine „Feigenblattlösung“ geschaffen werden, es gelte auch zu eruieren wie viele Säulen mit welchem Partner realisiert werden sollen.

 

Herr Florian Goßler ist der Meinung, ME-Energy rechnet sich nicht, die N-ERGIE ist unser Energieversorger, auch kleinere Gemeinden haben bereits Ladesäulen, der Parkplatz vor dem Sport- und Gemeindezentrum sei stark frequentiert, auch wegen der Gastronomie und es wären bis zu 80 % Förderung möglich, er empfiehlt als ersten Schritt einen Förderantrag zu stellen 

 

Herr Roland Schmidt vertritt die Auffassung, die Kommune solle nicht investieren, denn wer das Geld verdient solle auch zahlen, man sollte im ortsansässigen Autohaus anfragen ob dort bereits eine Planung vorliege, der Förderantrag solle aber gestellt werden.

 

Herr Georg Grimm stimmt seinem Vorredner zu, die Unternehmen würden die Kosten auf die Gemeinden abwälzen, er empfiehlt auch ein Gespräch mit dem Autohaus Pröschel.

 

Bürgermeister von Dobschütz entgegnet, dass Ladesäulen noch nicht wirtschaftlich seien, die Förderung des Staates solle die E-Mobilität pushen und diene der Erreichung der politisch definierten Klimaziele.

 

Herr Markus Helmreich schließt sich seinen Vorrednern an, argumentiert aber, dass Diespeck eine innovative Familiengemeinde sei, deshalb sollen die aktuellen Förderregularien geprüft werden.

 

Herr Roland Schmidt ist der Meinung, eine Lösung müsse zukunftsfähig sein und nur Schnelladesäulen hätten Zukunft.

 

Herr Georg Grimm regt an auch andere Unternehmen in Diespeck anzusprechen (z. B. Netto oder BaWa), es gelte einen zukunftsfähigen Standort zu finden. Des Weiteren ist der der Auffassung, dass das Thema „Ladesäulen für e-bikes“ mitbehandelt werden solle.  

 


Der Gemeinderat Diespeck beauftragt die Verwaltung, Gespräche mit den ortsansässigen Firmen (BayWa, Netto, Pröschel) zu suchen, ein Förderkonzept zu erarbeiten, sowie die aktuellen Konditionen der N-Ergie anzufordern.