Sitzung: 27.05.2021 Gemeinderat Diespeck
Beschluss: Beschluss Nr.
Abstimmung: Ja: 17, Nein: 0, Anwesend: 17
Hybridsitzungen haben sich in der Corona-Krise als gangbare Alternative erwiesen. Trotz anfänglicher Bedenken melden uns die meisten Kommunen, die es ausprobiert haben, sehr gute Erfolge zurück. Auch in Bayern war die Skepsis groß, wenn Gemeinderäte nicht vor Ort sind. Jetzt hat der Landtag aber für diese Art der Sitzungen auch langfristig Grünes Licht gegeben.
Bei einer Hybridsitzung ist sowohl die Teilnahme vor Ort, also als Präsenzsitzung als auch die digitale Teilnahme möglich. Ein Teil der Gemeindevertreter ist im Zweifel vor Ort, der Rest zu Hause. Diese Option ist im Grundsatz sinnvoll, nicht nur in Pandemiezeiten, z.B. wenn jemand auf Dienstreise ist, die Kinder zuhause zumindest als „Wachperson“ beaufsichtigen muss (Vereinbarkeit von Familie und Beruf) oder aufgrund einer Erkrankung ans Bett gebunden ist.
Voraussetzungen:
Für die Zulassung von Sitzungen im Hybridformat sollte die Geschäftsordnung entsprechend geändert werden. In der Geschäftsordnung ist des Weiteren zu regeln…
…a) Eine Höchstzahl oder -quote an Zuschaltungen.
…b) Zuschaltungen generell möglich oder von besonderen Gründen, insbesondere einer sonst drohenden Verhinderung der Teilnahme (etwa auch wegen einer Pandemie) abhängig?
…c) Zuschaltungen auf Sitzungen des Gesamtgremiums und/oder auf alle oder einzelne Ausschüsse beschränkt?
…d) Zuschaltungen auf öffentliche Sitzungen beschränkt oder auch bei nichtöffentlichen Sitzungen zugelassen? Bei nichtöffentlichen Sitzungen müssen die zugeschalteten Mitglieder dafür sorgen, dass die Sitzung in ihrem Verantwortungsbereich nur von ihnen wahrgenommen werden kann; ein Verstoß wird wie ein Verstoß gegen die Verschwiegenheitspflicht behandelt und kann entsprechend sanktioniert werden.
Die Regelungen des Freistaates Bayern sind rückwirkend zum 12. Februar 2021 in Kraft getreten. Die Ermächtigung ist bis Ende des Jahres 2022 befristet, um Hybridsitzungen ausreichend erproben zu können.
Die Möglichkeiten von Hybridsitzungen stehen einer modernen Familiengemeinde gut zu Gesicht (Digitalisierung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf etc.). Der Gemeinderat Diespeck spricht sich daher im Kern für die künftige Möglichkeit von Hybridsitzungen aus.
Für diese sind gleichwohl technische Gegebenheiten zu schaffen, die nicht ganz trivial sind. Insofern sollte mit der Realisierung so lange gewartet werden, bis eine Tagung im Sitzungssaal des Rathauses oder ggf. im neuen Ratssaal (wieder) möglich ist. Dort wären dann die entsprechenden technischen Voraussetzungen zu schaffen. Die Schaffung der technischen Voraussetzung wäre aber auch grundsätzlich für die Gremien- und Verwaltungsarbeit sinnvoll, da sodann etwa externe Experten von zuhause zugeschaltet werden könnten (Umweltfreundlichkeit, Zeit- bzw. Kostenersparnis für Gemeinde und Referenten).