Sitzung: 11.07.2016 Gemeinderat Diespeck
Nach einer kurzen Einstimmung auf den heutigen Rundgang in einem Teil der ca. 132 ha umfassenden gemeindlichen Waldflächen erteilt Bürgermeister Dr. von Dobschütz den Vertretern der Forstverwaltung das Wort und bedankt sich, dass dieser Rundgang heute ermöglicht wurde.
Herr Beetz verteilt das beiliegende „Hand-out“ und betont, dass er seit zwei Jahren der Leiter des Bereiches Forsten am Amt für Landwirtschaft ist, sodann bittet er Herrn Brisken um seine weiteren Ausführungen.
Nach verschiedenen Umstrukturierungen im Amt sei er nun zum dritten Male für die gemeindlichen Waldflächen in Diespeck zuständig und somit kein wirklicher Neuling was die Einordnung des Bestandes angeht.
Wichtig sei, dass der Forstwirtschaftsplan, der alle 20 Jahre zu erstellen ist, umgesetzt und weiterentwickelt werde. Christoph Brisken betont, dass die gemeindlichen Waldflächen in neun Distrikte unterteilt sind. Darunter sind viele Bestände über 50 Jahre mit einem typischen fränkischen Kiefernwald, während in der Nerrleiten dem heutigen Betrachtungsgebiet die Lärche vorherrschend ist, sei es in Stübach die Eiche. Er erläutert anschaulich die Waldbewirtschaftung, die hier vor allem auf Naturverjüngung setzt. Natürlich sind auch die Bodenverhältnisse für das Wachstum und eine nachhaltige Waldbewirtschaftung mit ausschlaggebend für einen gesunden Waldbestand. So sind am hiesigen Standort wegen der versauerten Böden ideale Voraussetzungen für das Gedeihen der Lärche. Klimagerechte Standorte sind ebenfalls zu beachten, was sicher angesichts von 120 Jahren bis zum Endbestand nicht immer einfach ist, da auch hier in unseren Breiten die Klimaveränderungen greifen werden und wir in 30 – 40 Jahren Verhältnisse wie in den Pyrinäen haben werden. Dem kann nur mit einer großen Vielfalt, keine Monokulturen im Wald begegnet werden.
Auf die Bitte von Bürgermeister Dr. von Dobschütz erläutert Herr Brisken den Ablauf in 120 Jahren von der Pflanzung bis zum Endbestand. Insbesondere wird an einem Beispiel deutlich wie durch entsprechende Zäunung die Naturverjüngung selbst emporwachsen kann und z.B. keine 15.000 € je Hektar für eine komplette Neuaufforstung erforderlich sind, wichtig ist aber hier, dass alle Facetten der Waldbewirtschaftung beachtet werden.
Bürgermeister Dr. von Dobschütz stellt vor allem den Nachhaltigkeitsgedanken in den Vordergrund und bedankt sich bei den beiden Herren für die ca. 1 ½ stündige sehr beeindruckende Führung, was auch von den anwesenden Mitgliedern des Gemeinderates ebenso bestätigt wird.
Im Nachgang noch die „Daten für den Bereich Nerrleiten“