Sitzung: 28.06.2018 Gemeinderat Diespeck
Beschluss: Zurückgestellt
1.Bürgermeister Dr. Christian von Dobschütz berichtet, dass nachstehend genannter Bauantrag eingereicht wurde.
Bauherr: Stefan
Bayer, Obere Markgrafenstr. 14, 91413 Neustadt a.d.Aisch
Vorhaben: Neubau
einer Werkstatt mit Lagerhalle auf dem Grundstück mit der Flurnummer 918/23 und
960/10 je der Gemarkung Diespeck
Planfertiger:
Gillig + Keller GmbH, Dipl. Ing. Andreas Keller, Am Brünnlein 1, 97215
Uffenheim
Das Vorhaben liegt
innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile in einem Gebiet ohne rechtskräftigen
Bebauungsplan. (§ 34 BauGB)
Der Bauantrag
enthält zwei Anträge auf Abweichung von der BayBO. (von Art. 25 Abs. 1 Nr. 3
BayBO, Brandverhalten und von Art. 6 Abs. 3 BayBO, Abstandsflächen) Die Prüfung
der Anträge auf Abweichung erfolgt im Landratsamt.
Da die Gemeinde
Diespeck bereits einen Plan zur Umgestaltung/Sanierung des Dammweges vorliegen
hat, hat Bürgermeister Dr. von Dobschütz zu einem Gedankenaustausch mit der
Firma Franken Brunnen geladen. Die Gemeinde hat bekanntlich ein Interesse daran,
einen aufgewerteten und mit Parkflächen versehenen Straßenzug zu schaffen.
Am 12.06.2018 fand
eine Besprechung mit Herrn Stefan Beyer, Herrn Rühl, Herrn Ernst, Herrn Selig,
Herrn Distler, Herrn Dr. von Dobschütz und Herrn Steigemann statt:
1. Bürgermeister
Dr. Christian von Dobschütz gibt den hierzu eingereichten Bauplan in den Umlauf
und verliest die hierzu eingereichte Stellungnahme von Herrn Klaus Scheuber,
der zugleich die vorgelegten Pläne modifiziert hat.
Über diese bereits
mit Herrn Beyer besprochenen und festgelegten Regelungen hinaus sollte versucht
werden, die gewerbliche Halle durch Begrünung und farbliche Gestaltung in das
Ortsbild zu integrieren.
Hier bietet sich
neben einer Nutzung der Fassade mit z. B. PVT – Modulen (Erzeugung von Strom
und Wärme in einem einzigen Modul, Fa. 2power), die leider bisher nicht in
Betracht gezogen wird, eine helle, feinstrukturierte Fassade an, die mit
zunehmender Höhe heller wird und somit weniger auffällt, da sie mit dem
Horizont „verschwimmt“.
Eine Begrünung der
Fassade kann mit unproblematischen Pflanzen z. B. Clematis, Hopfen, Ramblerrosen,
an Stahlseilen erfolgen. Es besteht keine Gefahr, dass die Pflanzen selbst die
Fassade erklimmen oder überwuchern, wie z. B. selbstklimmender Wein oder Efeu.
Eine weitere
Begrünung durch Bepflanzung des ca. 2 m hohen Zaunes mit weiteren Rankpflanzen
wird die Ostseite der Halle der Halle für einen vorbeilaufenden Passanten
weitesgehend verdecken. Die offen sichtbare Südseite wird sicherlich deutlicher
wahrgenommen. Dort wäre aber auch Platz für einen dichten Baumriegel, wenn
nicht erneuerbare Energien über die Fassade gewonnen werden sollen.
Natürlich wird der
große Baukörper im Ortsbild sichtbar sein. Da er den bereits bestehenden großen
Hallen der Firma Frankenbrunnen zugeordnet ist, wird er aber als Teil dieser
Bebauung wahrgenommen werden und nicht den Dammweg dominieren.
Hingegen wird der
deutlich kleiner alte Bahnhof buchstäblich in den „Schaden gestellt“ und seine
bereits geringe Wirkung auf das Umfeld weiter verlieren.
Dass die neue
Gewerbehalle das Rathaus oder dessen geplanten Erweiterungsbau (noch ist nicht
bekannt wann dies sein wird) negativ beeinflussen könnte, erkennt Herr Scheuber
nicht, wenn die vorgeschlagenen Begrünungs- und Gestaltungsmaßnahmen
durchgeführt werden. Vielmehr wird durch die neue Gewerbehalle ein räumlicher Abschluss
des Parkplatzes geschaffen, der sich für den Parkplatzbereich sogar positiv
auswirken kann.
Herr Dr. Carolus Schenke berichtet, der Gemeinderat Diespeck hinsichtlich der
optischen Gestaltung hier Einfluss nehmen könnte. Es soll auf dem Areal neben
dem alten Bahnhof eine riesige weitere Halle/Werkstatt entstehen, die dann
ziemlich nah am Altort steht und den Bahnhof noch weiter in den Hintergrund
rücken lässt. Aus städtebaulicher Sicht werden hier große Bedenken erhoben.
Vielleicht ist es möglich, dass die Halle auch etwas kleiner als geplant
gestaltet werden könnte.
Ferner ist wohl zu
Ohren gekommen, dass die Halle bevorzugt für private Zwecke genutzt werden
soll.
1. Bürgermeister
Dr. Christian von Dobschütz erläutert, dass man das Bauvorhaben nicht so
einfach ablehnen könnte, da es sich laut Flächennutzungsplan an dieser Stelle
um Mischgebiet handelt. Ferner sollte man bedenken, dass die Gemeinde einen
Grundstücksstreifen in einer Breite von ca. 1,50 m benötigt. Diesen Streifen
wird man bei Ablehnung des Bauvorhabens natürlich nicht bekommen.
Her Roland Schmidt
erläutert, dass die alten Bauernhöfe im hinteren Bereich der Neustädter Straße
immer weiter verfallen, was wiederrum zur Folge hat, dass hier mit großer
Wahrscheinlichkeit neuer Wohnraum bis hin zum Dammweg geschaffen wird.
Ferner fragt Herr
Roland Schmidt an, ob es gegebenenfalls eine Vereinbarung von damals gibt, wo
das Grundstück an die Firma Frankenbrunnen überging.
Herr Georg Grimm
regt an, dass das Areal der Firma Frankenbrunnen auch an anderer Stelle für
eine neue Halle/Werkstatt Platz bieten wurde und daher es sicherlich eine
Alternative geben würde für die Firma Frankenbrunnen.
1. Bürgermeister
Dr. Christian von Dobschütz schlägt abschließend vor, nochmals das Gespräch mit
Herrn Beyer sowie mit den beteiligten Behörden zu suchen und über die in der
heutigen Sitzung angesprochen Punkte zu sprechen.
Der Gemeinderat
Diespeck stimmt dem zu.