TOP Ö 4: Vorstellung Programm "Boden:ständig"

Beschluss: Beschluss Nr.

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0, Anwesend: 13

Ausgehend von den „Starkregenereignissen am Himmelfahrtstag 2018 wurde in der Juli-Sitzung des Gemeinderates über „Sofortmaßnahmen“, insbesondere im Bereich der Sandstraße, gesprochen und entsprechende Weichen gestellt.

 

Wie bereits in der vorletzten Sitzung dargestellt, ist das Problem aber nur in den Griff zu bekommen, wenn verschiedene Stellschrauben ineinandergreifen.

 

Zum Stand:

 

  1. Die Hochwasserschutzmaßnahmen an vier Objekten in der Sandstraße sind bestellt und sollen Ende Oktober eingebaut werden.

 

  1. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Uffenheim hat die Bodenproben der Äcker Richtung „Alter Sportplatz“ gezogen und ausgewertet. Die Ergebnisse sind durchaus aufschlussreich. Selbige sind aber noch nicht „offiziell“, da diese im Amt selbst noch mit einigen Experten diskutiert werden sollen. Ziel ist es jedenfalls, die Versickerungsfähigkeit des Bodens dort merklich zu verbessern. Hierzu soll es noch in diesem Jahr ein Gespräch mit den Eigentümern und Landwirten geben.

 

  1. Der Weg in Obersachsen wurde erneuert. Auch hat der Bauhof nochmals bei den Einläufen nachgearbeitet. Hier sollte zumindest vom Weg kein Problem mehr entstehen.

 

  1. Mit der Unteren Naturschutzbehörde wurde der kleine Grünstreifen und der Graben oberhalb des Feldes „Bogner“ begutachtet. Ebenso mit dem Bauhof und der Feuerwehr. Hier ist der Weg zu richten und der Grünstreifen zu putzen. Dies soll noch in diesem Jahr geschehen.

 

Zu Boden:Ständig:

 

Landwirtschaftlich nutzbare Flächen sind weltweit eine knappe Ressource. Bodenabtrag mindert allerdings die Fruchtbarkeit der Böden und belastet zudem die Gewässer. Die aktuellen klimatischen Veränderungen mit zunehmenden Starkregenereignissen und Trockenphasen erfordern Anpassungen der Landschaftsgestaltung und Bodennutzung. Deshalb hat die Verwaltung für Ländliche Entwicklung die Initiative "boden:ständig" zum Boden- und Gewässerschutz gestartet, in der engagierte Gemeinden und Landwirte gemeinsam aktiv sind.

 

Herr Jakob Meier, vom ALE Ansbach erklärt in seiner Präsentation zunächst die zentralen Anliegen der bayernweiten Initiative. Erosionsschutz: Bremsen des Bodenabtrags aus den Feldern, Gewässerschutz: Verringern des Nährstoffeintrags in die Gewässer, vorbeugender Hochwasserschutz: Wasserrückhalt in der Fläche. Es geht von Anfang an um das „Voneinander – Lernen“. Nicht die Planung, sondern das „Miteinander – Gestalten“ steht im Mittelpunkt.

Unsere Landschaften sind ein „Auslaufmodell“ geworden, für die Umsetzung bedarf es einer Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit und sinnvolle Nutzung und Gestaltung der Oberflächen. Grundsätzlich gilt absolute Freiwilligkeit, also der Dialog mit allen Beteiligten, Mitwirkung und als Ziel Begeisterung. Das ALE würde bei Aufnahme ins Förderprogramm aktiv werden als Projektanbahner. Wie dringend hier Handlungsbedarf besteht zeigen Fotos nach dem Starkregenereignis vom 10. Mai 2018 und eine erste Darstellung des Wassereinzugsgebietes, welches dabei die Schlammfracht über die Sandstraße und den Rathausplatz Richtung Bahnhofstraße und Aisch transportierte.

Ausgehend von einem Einzugsbereich von ca. 64 Hektar sind hier verschiedene Maßnahmen erforderlich, wie bereits auf einer der Folien dargestellt.

 

 

 

 

 

 

Für die Erstellung des Bestands- und Bewertungsplanes sind bei einer Aufnahme ins Programm 100 % Förderung möglich. Im zweiten Schritt der Koordination und Kommunikation, evtl. einer erforderlichen Bodenneuordnung stehen die Fachbehörden, WWA, AELF und ALE zur Beratung zur Verfügung. Dies gilt auch für die Aquirierung von Mitteln für Erdbaumaßnahmen. Der Gemeinde muss aber auch klar sein, dass sie sich selbst finanziell beteiligen muss.

Die weiteren Schritte wären:

-       Gemeinderatsbeschluss Antrag, Aufnahme ins Förderprogramm mit Kostenbeteiligung

-       Einsetzung eines Bestands- und Bewertungsplaners

-       Einsetzung eines Umsetzungsplaners und Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen

 

Herr Roland Schmidt begrüßt das Konzept und ist der Auffassung, dass die Rückhaltung bereits in den Waldflächen nach Dettendorf beginnen muss, also im gemeindlichen Wald. Zur Umsetzung sind dann viele kleinere Maßnahmen erforderlich. Herr Georg Grimm sieht ebenfalls dringenden Handlungsbedarf und bezeichnet das Projekt als wichtige Sache. Frau Carola Grimm möchte nicht, wie jüngst geschehen, dass mehrmals das Wasser samt seiner Schmutzfracht durch das Dorf läuft. Herr Markus Helmreich ist der Ansicht, dass ein Handeln dringend geboten ist und man die weiteren Schritte gehen sollte.

  


Der Gemeinderat Diespeck bittet angesichts der Starkregenereignisse und seiner Folgen vom 10. Mai 2018 (siehe Sachverhaltsdarstellung und dringend angezeigtem Handlungsbedarf) um Aufnahme in das Programm „boden:ständig“  des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Dem Gemeinderat ist sehr wohl bewusst, dass aus dem Programm resultierend, Investitionskosten auf die Gemeinde zukommen, die auch übernommen werden.